Herr-der-Wandlungen

8 mehr verstrickte ich mich hoffnungslos darin. Es konnte keinen Missgriff bei der Arbeit geben, bei dem ich nicht leidenschaftlich ins Fluchen geriet. Versuchte ich dagegen, von der Nikotinsucht wegzukommen, musste ich ohnmächtig feststellen, dass ich keine zwei Stunden ohne Glimmstengel existieren konnte. „Du musst dich verändern, Ivo!“, hörte ich mein Gewissen immer wieder sagen. Doch woher die Kraft? Gelang es mir einmal ausnahmsweise, meinem Körper für ein paar Stunden das Nikotin vorzuenthalten, schwoll die Sucht in mir derart an, bis sie mich wieder wie ein mächtiger Dammbruch überwältigt hatte. In solchen Stunden neigte ich dazu, gleich ein ganzes Paket Zigaretten auf einmal in den Mund zu stopfen, um sie wie ein Staubsauger zu inhalieren. Nach demselben Muster lief es auch auf allen übrigen Gebieten meines selbstbezogenen und gottfernen Lebens ab. Ich erlebte am eigenen Leib was in Römer 7,21-24 geschrieben steht: „Ich mache immer wieder dieselbe Erfahrung: Das Gute will ich tun, aber ich tue das Böse. Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als Gottes Gesetz zu erfüllen. Dennoch handle ich nach einem anderen Gesetz, das in mir wohnt. Dieser Widerspruch zwischen meiner richtigen Einsicht und meinem falschen Handeln beweist, dass ich ein Gefangener der Sünde bin. Ich unglückseliger Mensch! Wer wird mich jemals aus diesem Todesleib befreien?“

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