Herr-der-Wandlungen

6 einer auf die verrückte Idee, eine Bibel zu schreiben? Dieses verflixte, verschlüsselte und doch so unheimlich faszinierende Buch! Niemand hatte mich bis zu jenem Zeitpunkt darüber aufgeklärt, was Paulus in 1. Korinther 2,14 schreibt: Dass nämlich ein so fleischlicher Mensch wie ich die Heilige Schrift niemals verstehen kann, es sei denn, dass Gott ihn begnadigt und Sein Bibelwort ihm offenbart. Weil ich von diesem Geheimnis nichts wusste, entbrannte ich wieder in wildem Zorn, schlug meine Bibel erneut zwischen den Händen zusammen und schleuderte sie abermals verzweifelt gegen die Wand. Doch alles Trotzen, Jammern und Fluchen half nichts. Ich war wie jeder andere Sünder darauf angewiesen, dass Gott sich meiner erbarmte, mich begnadigte und sich selbst mir offenbarte. Niemand hatte mir bis dahin von Dämonen und bösen Geistern erzählt, aber ich bekam sie gründlich an meinem ganzen Leib zu spüren. 21 Jahre lang hatte ich der Sünde gedient und ausgerechnet jetzt, wo ich in heimlichster Absicht meines Herzens von allem Bösen ablassen wollte, forderte sie so gnadenlos ihren Tribut. Erst in jener ohnmächtig düsteren Stunde realisierte ich, dass ich im wahrsten Sinne des Wortes ein Gefangener der Sünde, ein Sklave des Todes und des Teufels, ein regelrecht Höriger des Bösen, ein machtloser Knecht der Mächte der Finsternis war. „Tod und Verderben ist der Lohn, die Konsequenz der Sünde“ (Römer 6,23). Somit war ich ein zum Tode Verurteilter. Dies war so ziemlich das Einzige, was ich beim Lesen der Bibel verstehen konnte.

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