Herr-der-Wandlungen

Machtvoll verwandelt 39 gehen. Mein Freund und ich schauten uns gegenseitig in die Augen. Keiner musste dem anderen verraten, dass er an sich Lust hätte, ein Eis zu essen. Ebenso brauchten wir uns aber auch nicht zu sagen, dass unsere Brieftaschen leer waren. Doch erfüllt von einer leichtsinnigen Freude machten wir uns auf den Weg, gespannt, was der Herr tun würde. So sassen wir kurze Zeit später in der grossen Runde vor unserem Glas mit Eis und Kaffee. Immer wieder trafen sich zwischendurch unsere Blicke. Nebst einer heiligen Spannung, die irgendwo in der Luft lag, gab es keinerlei nähere Indizien dafür, dass Gott etwas für uns tun würde. Wir liessen uns deswegen aber nicht den Appetit verderben, freuten uns wie kleine Kinder und beteiligten uns eifrig an den Gesprächen. Als jedoch die Zeit mehr und mehr verstrich und es langsam ans Bezahlen ging, wurde uns dann doch etwas mulmig im Magen. Ich hatte dem Bruder erzählt, wie treu Gott bis hierher immer eingegriffen hatte. Für ihn war es eine Erstlingserfahrung. Doch während er irgendwo auch in mir und meinen Erlebnissen ruhen konnte, war ich ganz allein auf Gott geworfen. Dieser liess es tatsächlich so weit kommen, dass ich nicht darum herumkam, die Serviertochter zu rufen, dass wir bezahlen wollten. In allzu schnellem Schritt näherte sie sich unserem Tisch und öffnete ihren grossen Geldbeutel. Nun war es so weit. Ein heisser Blutstrom wallte Richtung Kopf, und Angstschweiss wollte sich auf der Stirn bilden. Dennoch spürte ich ganz deutlich, wie ich im Glauben den Griff nach meiner Brieftasche, die sich in meiner hinteren rechten Hosentasche befand, zu tun hatte. Es war wie ein

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