Herr-der-Wandlungen

14 Gerichtssaales Gottes vor dem weissen Thron (Offenbarung 20,11-12)1. Ohne Mühe konnte ich plötzlich die mir zuvor unverständlichen Worte der Bibel wie z. B. Römer 3,10-18 verstehen: „Es ist keiner gerecht, auch nicht einer. Es ist keiner verständig. Keiner, der nach Gott fragt. Alle sind abgewichen, sie taugen alle zusammen nichts. Es ist keiner, der Gutes tut, auch nicht einer! Jede Kehle ist ein offenes Grab, mit ihren Zungen trügen sie. Otterngift ist unter ihren Lippen. Ihr Mund ist voll Fluchens und Bitterkeit. Ihre Füsse sind eilig, um Blut zu vergiessen. Verwüstung und Jammer bezeichnen ihre Bahn, und den Weg des Friedens kennen sie nicht. Es ist keine Gottesfurcht vor ihren Augen.“ Ohne dass ich es wollte, konnte ich selbst lautes Weinen nicht mehr zurückhalten. Gekrümmt wie eine Frau, die in Wehen liegt, winselte ich wie ein getretener Hund. All die Sünden der Vergangenheit wogten wie mächtige Wasserwellen über meine Seele und schlugen als höllische Verdammungen gnadenlos über mir zusammen. In immer neuen Schüben löste eine Erinnerungsflut die nächste ab, bis ich schliesslich mit jeder Zelle meines Leibes und jeder Faser meiner Seele ausschreien konnte: „Wehe mir, ich vergehe, ich bin der ärgste aller 1 „Und ich sah einen grossen weissen Thron und den, der darauf sass, vor dessen Angesicht die Erde entfloh und der Himmel, und keine Stätte wurde für sie gefunden. Und ich sah die Toten, die Grossen und die Kleinen, vor dem Thron stehen, und Bücher wurden geöffnet, und ein anderes Buch wurde geöffnet, welches das des Lebens ist. Und die Toten wurden gerichtet nach dem, was in den Büchern geschrieben war, nach ihren Werken.“

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