Herr-der-Wandlungen

12 Gott, ja, aber wozu Jesus? Da ich den Kampf, die Bibel zu lesen und zu verstehen, unwiderruflich verloren hatte, entschloss ich mich, wenigstens Arthur einen Gefallen zu tun und sein Buch zu lesen. Und obgleich ich auch da wieder nicht annähernd etwas von dem Sinn und Zweck des Geschriebenen erfassen konnte, hatte ich doch zum ersten Mal den Eindruck, irgendwie Gott nähergebracht zu werden. Was es genau war, was mich so fesselte, konnte ich über mehrere Kapitel hinweg selbst nicht definieren. Jedenfalls erzählte dieser Autor genauso überzeugend und unaufhörlich von Jesus wie Arthur. Was sich wie ein Mantra ständig wiederholte, war die Bezeugung, dass Jesus für unsere Sünden gestorben ist, damit wir Leben haben. Die Geschichten waren allesamt spannend und lebensnah geschrieben. Darum las ich immer weiter und weiter. Dann kam plötzlich ein Kapitel, mit dem ich nicht gerechnet hatte. Es beschreibt den Tod seines eigenen Autors, des Pfarrers Wilhelm Busch. Als ich von seinem Abscheiden las, schienen in mir sämtliche Quellen der Erkenntnis und der Offenbarung aufzubrechen. Mit einem Mal wusste ich mit Vollgewissheit, dass dieser Mann nun an jenem Ort ist, den ich niemals sehen würde – im Himmel! Schlagartig wurde mir bewusst, was mich an diesem Buch so fasziniert hatte. Es war wieder einmal mehr nicht die Theologie, nicht die Theorie über Gott, sondern die Beziehung des Herzens zu Ihm, die unge-

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