Herr-der-Wandlungen

10 nicht die geringste Chance, an die Mäuse ranzukommen. Sein Beschluss stand fest, das Geld einzig und allein der Mission, der Sache Gottes zu opfern. Mit vielen wohldurchdachten Zügen hatte Arthur in den vorangegangenen Monaten versucht, mir Jesus Christus als einzigen Erlöser lieb zu machen. Er konnte nicht ahnen, dass er mich mit dieser seiner letzten Handlung soeben schachmatt gesetzt hatte. Zum Abschied drückte er mir das Buch „Jesus unser Schicksal“ in die Hand. Dabei schaute er mir fest in die Augen und entlockte mir – im Grunde genommen wieder einmal mehr gegen meine Prinzipien – das Versprechen, dass ich es auch lesen würde. So nahm ich das Buch mit nach Hause und musste unaufhörlich an diese Sache mit dem Geld denken. Auch ich hatte nämlich Arthur, wahrscheinlich ebenso entgegen seinen Grundsätzen, eine Antwort entlockt. Warum bloss musste ich Esel so lange auf ihm herumbohren, bis er mir die genaue Summe nannte?! Doch alle Selbstvorwürfe halfen in diesem Moment auch nicht weiter. Die Zahl war gefallen und ich mit ihr. Und als ob ich die Summe dadurch wieder vergessen machen könnte, fiel mir nichts Besseres ein, als zuhause beim Mittagstisch offen davon zu erzählen: „Mama, stell dir vor, jetzt hab ich wirklich einen Verrückten kennengelernt. Der gibt um seines Glaubens an Jesus Christus willen sein Berufsleben, sein ganzes Erspartes und überhaupt alles, was die Seele begehrt, auf, um in Armut auf eine Bibelschule und schliesslich in die Mission zu gehen ... Wenn er das Geld wenigstens mir gegeben hätte! Kannst du so was verstehen?“ Was meine Mutter damals

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