Panorama Nachrichten – Dezember 2020

3 rung des alttestamentlichen Gesetzes“, wie viele von uns irrtümlich verbreiten. Die Bergpredigt ist keine neue Gesetzgebung, merken wir uns das, sondern die Bergpredigt ist eine Offenbarung einer neuen Gesetzmässigkeit, und zwar der Offenbarung eines göttlichen Geschehens im Menschen drin. Die Berg- predigt richtet sich deshalb ausschliesslich und unzweideutig nur an Men- schen, die AN SICH SELBST TOTAL ZERBROCHEN sind. Jesus beglück- wünscht dort jeden, der an seiner Eigenkraft zerbrochen ist, und zwar als Glückseligen. Warum das? Weil in den Zerbrochenen sämtliche göttlichen Tugenden, alle Tüchtigkeiten Gottes und Kräfte ganz von selbst ausfliessen, aufbrechen, naturgemäss aus ihnen hervorkommen – und dies ohne geringste eigene Anstrengung. Wie aber das? Weil eben allsämtliche „vermeintlichen Forderungen“ der Bergpredigt noch gar nie wirklich Forderungen waren – sondern ureigenste Ausflüsse Gottes. Ausflüsse, wie sie sich zeigen, sobald ein Mensch seinen eigenen Bankrott eingesehen hat und mit diesem Bankrott glaubend zu Gott geflohen ist. Das ist das, was wir den Menschen lehren müssen. Sämtliche scheinbaren Forderungen wie etwa „liebet eure Feinde“ oder „Wer eine Frau nur schon ansieht, sie zu begehren, hat schon Ehebruch mit ihr begangen.“ usw., das sind nichts anderes als angezeigte göttliche Be- fähigungen, die völlig frei aus all jenen hervorfliessen, die an sich selber zer- brochen sind, die aber auf Gottes Vollkommenheit in sich harren. Das ist der Unterschied. Jesus lehrte die Menschen: „Ihr nun sollt vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist.“ So, wie jedes göttliche Werk und jede göttliche Tugend völlig mühelos aus Jesus ausgeflossen sind, so fliesst m.a.W. alles eben genauso frei auch aus uns hervor, wenn wir nur Gott in uns nicht verleugnen. Das ist der Punkt. Und dies alles geschieht von unse- rem Inneren heraus, von Gott selber gewirkt, von Gott selber bewegt, gelebt in uns. Ein machtvolles Ereignis, das weit über das blosse „Befolgen von Gesetzen“ hinausgeht. Ich rufe Euch auf, geistliche Führer jeder Art, lasst es Euch sagen: Sämtliche göttlichen Gesetze, und zwar die aller Religionen, sind, bis zu ihrer höchsten Stufe im Geist, einzig vorprogrammierte göttliche Lebenseigenschaften, göttliche Qualitäten, die ganz von selbst in all denen aufbrechen, die „trotz Zerbruch der Eigenkraft“ in und an Gott bleiben und Seine Kraft in und durch sich hindurch erwarten. Versteht Ihr das? Wer immer über der eigenen Ohn- macht nicht verzweifelt oder darob noch „umso gesetzlicher“ wird, sondern damit zu Gott selber flieht, in dem wird Gott selber als Quelle sämtlicher Befähigungen und Kräfte von innen her aufbrechen. Und genau so muss es sein – das war seit je das Ziel aller „göttlichen Gesetze“ aller Religionen. Anstelle des althergebrachten Gesetzesgebrauchs, der immer nur Treiberstachel des Teufels und des Todes sein konnte, will Gott Selber Seine Vollkommen-

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