Herr-der-Wandlungen

54 nen sich meine Rechnungen verbargen, ohne zu wissen, dass es Rechnungen waren. Wieder einem anderen Menschen stieg der Wunsch im Herzen auf, mir ein Auto zu schenken. Doch die meisten Wandlungen wirkte Gott von dem Tag an, als ich auf Anni zuging. Als ich eines Tages gewahrte, dass aus diesem 16-jährigen Mädchen eine 21-jährige junge Frau geworden war und dass es ihresgleichen unter all den Hunderten von Schwestern, die ich in den vergangenen Jahren kennengelernt hatte, nicht gab, machte ich meine Vorherbestimmung fest, schritt mutig auf sie und auch auf ihren Vater zu und hielt um ihre Hand an. Ihr Vater erschrak zuerst, als ich ihn um ein Gespräch unter vier Augen bat: „Sehen Sie“, sagte er ganz aufgewühlt, „ich sagte es ja schon seit Jahren voraus, dass Sie nach Ihrem Studium als Erstes kommen würden, um mich und uns alle bekehren zu wollen.“ „Aber“, erwiderte ich, „gibt es denn nicht auch noch andere Themen, über die man unter vier Augen sprechen könnte?“ „Ja, wollen Sie vielleicht heiraten?“, meinte er dann etwas verdutzt. „Ja, richtig, Sie haben den Nagel genau auf den Kopf getroffen ... Und raten Sie mal, wen ...?“ Da wandelte der Herr die angespannte Stimmung und sein Herz um, und er gab mir mit Freude seine Tochter zur Seite. Nicht irgendein Mensch, weder Freund noch Feind, stellte sich je gegen diese Wahl. Anni ist meine vor Grundlegung der Welt erwählte Lebensgefährtin. Für sie wandelte der Herr jedes Herz um! Anni hatte, wie ich auch, über Jahre hinweg beständig gefleht, dass sie vor dem

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