Herr-der-Wandlungen

48 übergeben hatte, im Wasser. Das Wort des Glaubens hatte ihn derart ergriffen, dass er nicht mehr von meiner Seite wich. Zuvor war er das stillste Pflänzchen, das ich bisher auf der Schule kennengelernt hatte. Schon während der Taufe, als ich ihm die Hände auflegte, begann er ohne irgendeine Manipulation meinerseits, plötzlich in anderen Sprachen zu beten. Sein Geist quoll in den darauf folgenden Tagen in mindestens fünf neuen Sprachen über1. Von dieser Stunde an war er ein verwandelter Mensch. Seine halbe Verwandtschaft bekehrte sich innerhalb weniger Wochen; er legte defekten Rasenmähern die Hände auf und sah, wie sie liefen. Keine zehn Pferde hätten ihn jemals wieder zurück ins alte Fahrwasser der Trägheit, der Menschenfurcht und Kleinkariertheit gebracht. Doch diese und weitere Ereignisse wirbelten die ganze Schule durcheinander. Ich wurde von der Schulleitung spontan aufgefordert, mich öffentlich von allen Geistesgaben, von allen pfingstlich-charismatisch orientierten Menschen und ebenso von sämtlichem diesbezüglichen Lehrmaterial loszusagen. Weil bekannt wurde, dass ich in neuen Zungen sprechen konnte, sandte man mich nach Zürich in meine Muttergemeinde. Dort bildeten die Ältesten nach einer Art Verhör einen Kreis um mich und beschworen über mir den „Zungenteufel“, dass er von mir ausfahren möge. Während ihren exorzistischen 1 Apostelgeschichte 2,4: „Und sie wurden alle mit Heiligem Geist erfüllt und fingen an, in anderen Sprachen zu reden, wie der Geist ihnen gab auszusprechen.“ (siehe auch Apostelgeschichte 10,44-46 und 19,6)

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