Herr-der-Wandlungen

46 hiess, noch in jener Nacht einen Menschen durch mich zu Christus zu führen. Er offenbarte sich mir dabei wie ein Spielkamerad. Es war, wie wenn er sagte: „Lauf, wohin du willst, spring, so schnell du willst, verbirg dich, wo du willst (ich umschreibe es menschlich), wetten, dass du es nicht schaffst, an jenem vorherbestimmten Menschen vorbeizukommen?“ „Meinst Du wirklich?“, gab ich zur Antwort, und schon rannte ich los, einmal links, einmal rechts, einmal hoch, einmal runter, blieb stehen, verbarg mich hinter einer Hecke und lief so schnell ich konnte mal da und mal dort hin und wieder in eine andere Richtung. In dieser Weise spielte ich vor dem Angesicht des Herrn gute zwei Stunden lang. Die Vollgewissheit wich keinen Moment von mir, dass Gott siegen würde. Endlich, ich denke, es war schon so gegen Mitternacht, wurde ich etwas müde, und ein leiser Zweifel wollte in mir hochkommen, ob ich die Wette letzten Endes doch gewonnen hätte. Doch dann, mitten in einer dunklen Gasse, öffnete sich direkt vor mir eine Tür, und ein Mensch trat aus dem Haus. Ich wusste nicht, wo ich mich befand. Doch zu diesem Menschen hatte ich Jahre zuvor einmal engen Kontakt. Er war gerade im Begriff, zu dieser ungewöhnlichen Zeit sein Fahrrad unter Dach zu stellen. Als wir uns in der Dunkelheit erkannten, kam es sogleich zu einem intensiven Gespräch, das mit einer Lebensübergabe auf den Knien und einer Errettung aus tiefster Drogensucht endete. Mein Freund, der mit der Skischuhschnalle, kannte diesen Menschen ebenfalls persönlich. Als er von dieser Wandlung hörte, finanzierte er sogleich freudig einen Teil der Drogenrehabilitation für diese

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