Herr-der-Wandlungen

28 Verwandelte Einsamkeit In jener Zeit der inneren Suche musste ich wieder einmal zur Armee. Da ich noch nicht viel Boden unter den Füssen hatte, geriet ich schnell in ein Fahrwasser des Übermutes und allerlei dummer Scherze. Da liess Gott es zu, dass ich verunfallte und für einige Tage ins Lazarett musste. Dort packte ich reuevoll ein kleines Buch aus, das mir meine gläubige Grossmutter geschenkt hatte. Da mir meine Grossmutter ausschliesslich geistliche Literatur schenkte, ging ich einmal davon aus, dass es meiner Seele gut tun würde, dieses Buch zu lesen. Ich hatte keine Ahnung, welchen Inhalt es vermittelte. Die Geschichte schien sich aber in Zürich, meiner Vaterstadt, abzuspielen, denn es hiess: „Im Shop-Ville fing es an“. Kaum hatte ich zu lesen begonnen, war ich schon hellwach. Da las ich fast auf jeder Seite, wie Christen miteinander einen Weg gehen, wie sie miteinander beten, einander in die Arme nehmen, miteinander eine Teestube eröffneten, um bei Tee und Gebäck den Menschen vom Evangelium zu erzählen. Da wurde beschrieben, wie Jugendliche auf der Kanzel stehen und predigen, wie die Menschen von der Strasse weg sich zu Jesus bekehren und ein neues Leben beginnen. Als ich das Buch zu Ende gelesen hatte, war mein Herz übervoll von Verlangen nach genau solch einer Gemeinschaft mit anderen Christen. Ich weinte und flehte zu Gott, dass Er sich meiner erbarmen möchte. In derselben Stunde kam mir ein Zettel in Erinnerung, den mir Arthur etwa ein Jahr zuvor in die Hand gedrückt hatte. Wieder zuhause angekommen, konnte ich es kaum erwarten,

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