Herr-der-Wandlungen

24 (Psalm 22,10). Und durch Hesekiel sprach der Herr: „Da ging ich an dir vorüber und sah dich in deinem Blut zappeln; und zu dir in deinem Blut sprach ich: Bleibe leben! Ja, zu dir in deinem Blut sprach ich: Bleibe leben und wachse zu Zehntausend wie das Gewächs des Feldes“ (Hesekiel 16,6). Dieselbe vorlaufende Gnade bewahrte mich, als ein Mann mich mit etwa vier Jahren auf offener Strasse entführte. Er täuschte mir vor, mein Grossvater zu sein. Meine Mutter, die zufällig am anderen Ende der Stadt geschäftlich unterwegs war, sah mich an der Hand dieses Mannes, stürzte aus dem Auto und entriss mich dem Entführer. Wieder einige Jahre später erhielt die vorlaufende Gnade mich und meinen Bruder am Leben, als wir einmal an einer steilen Strasse die Handbremse unseres Autos lösten und gerade noch an der offenen Tür hängenblieben. Dann wieder stand ich eines Tages mit meinem Bruder auf einem langen Holzsteg, der ins Mittelmeer hinausragte. Ein heftiges Gewitter kam auf, und ein Blitz schlug nur wenige Meter neben uns ins Meer ein. Erst viele Jahre später erkannten wir nüchtern, welch grosse Gnade damals gewirkt hatte, denn jedes physikalische Gesetz lehrt uns, dass der Blitz immer in den höchsten Punkt einschlägt. Es war rein physikalisch unmöglich, dass dieser Blitz nur wenige Meter von uns ins Meer einschlug. Bei einem Autounfall mit meinen Eltern im Winter drehte sich unser Fahrzeug und blieb gerade noch an einem Pfosten hängen. 50 Meter davor und 50 Meter danach wären wir in die Tiefe des eisbedeckten Lauerzer Sees gestürzt und ertrunken.

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