20 Himmel auf Erden und Paradies im Alltag?! (von Stefan & Noemi Ruff-Sasek, 35J.) Kennst Du vielleicht nachfolgende Situationen und Mechanismen, die wir letzthin erlebt haben, in Deinem Alltag auch? Es war Schulalltag. Jeden Tag kamen die Kinder fröhlich nach Hause und sprudelten im Erzählen, was sie alles erlebt hatten. Am Tisch sass jeweils schon William (zehn Monate) im Hochstuhl. Er wartete sehnlichst auf das Essen und tat dies seit einiger Zeit mit Rufen und Jammern kund, während wir fürs Essen dankten – „… Er hatte halt sehr Hunger und war schon wieder müde.“ Da die anderen Kinder so viel zu erzählen hatten, sprachen oft alle miteinander am Tisch, sodass es mit der Zeit anstrengend wurde. Wenn Stefan und ich was sprachen, merkten sie es nicht mehr – „… Sie hatten halt einen grossen Drang, sich mitzuteilen, weil sie so viel erlebt hatten.“ Beim Spielen vibrierte manchmal das Zimmer, weil sie so viel Energie hatten. Wir kannten das zwar eigentlich nicht, denn es war immer eine gewisse Grundruhe über den Kindern da – „… Doch die Kinder werden halt grösser… Das ist halt so.“ Immer wieder mal kam es auch vor, dass ein Kind zu uns kam und klagte, was der andere alles nicht gut gemacht hatte. Auch Sticheleien oder einander „klein machen“ – was wir sonst nie kannten – kam vor, sodass es dann und wann Streit oder sogar Tränen gab – „… Ja, sie sind halt täglich all diesen Einflüssen in der Schule ausgesetzt … Das kommt sicher daher … Im Grossen und Ganzen sind sie aber zum Glück immer noch lieber als andere Kinder.“ Anweisungen von uns stiessen eine Zeit lang nicht mehr so „auf Begeisterung“. Oft war ein bisschen „Überzeugungskunst“ gefragt, um die Kinder für etwas zu motivieren – „… Die Schule/der Kindergarten war halt anstrengend … und es sind ja doch immer noch Kinder. Es ist verständlich, wenn sie lieber spielen, als helfen wollen …“ Man könnte noch vieles mehr an „Begebenheiten“ und darauffolgenden „Erklärungen“ anfügen. Im Alltag verteilten sich solche Begebenheiten bei uns eine gewisse Zeit lang ein bisschen auf den Tag. Als dann an einem Mittagstisch der Kleinste wieder einmal pausenlos „Mama bedrängte“ und alle miteinander sprachen, ohne ein bisschen das Umfeld wahrzunehmen, spürten wir, dass wir als Familie wohl nicht mehr ganz auf dem aktuellen Stand sind. Es drängten sich uns Fragen auf: Wie hat GOTT eigentlich „die Massstäbe“ für den Alltag angesetzt und nach welchen Massstäben leben wir in letzter Zeit?! Ist das normal, dass man streiten, wild sein, verklagen, nur sich und sein Bedürfnis sehen, usw. muss? Was Gottes „Massstäbe“ sind, die Er für den Alltag gesetzt hat, zeigte Papa uns in der Hochzeitsbotschaft von Jeremias und Ruth „Ehe im Licht der Urbe-
RkJQdWJsaXNoZXIy MTY5NDM=