Panorama - Junior Ölbaum - Mai 2025

9 Ganze artete in eine riesige Schlacht von Fachbegriffen und Argumenten aus. Je hitziger diese Diskussion wurde, desto weniger spürte ich, wie sich in der Mitte ein leiser Unfriede ausbreitete. Ich nahm diesen erst wahr, als ein Bruder mir ihn signalisierte. Auch wenn es nicht meine Absicht war, mich durch meine Beiträge wichtig zu machen oder zu beweisen, wie viel ich wusste, ging doch von mir etwas Niederdrückendes aus. Im Nachhinein bin ich sehr dankbar für diese Wirkung, die mir vom Bruder attestiert wurde. So konnte ich einen Charakterzug an mir entlarven, der mir oft im Weg stand. Dieser Charakterzug hat sich durch das Studium noch verstärkt. Alles und jedes im Leben musste ich direkt mit fundierten Argumenten belegen können. Wenn mir das nicht gelang, konnte für mich etwas nicht stimmen. Aber das sind nur die Massstäbe, mit denen man in der Wissenschaft misst. Das Reich Gottes ist dagegen kinderleicht und nicht so „logisch“ ermessbar/begründbar. Oder wie könnte man beispielsweise die Fisch- und Brotvermehrung logisch erklären in Matthäus 14? Wenn ich bei Diskussionen, bei Entscheidungen und Weltanschauungen nur auf meinen Verstand zurückgreife und versuche, alles damit zu lösen, und dort, wo es mir nicht gelingt, mein Herz verschliesse, ecke ich schnell an. Ich, als winziger Teil des Ganzen, kann doch unmöglich alles überblicken und erfassen. Gott dagegen kann das wunderbar, und deshalb brauche ich es gar nicht erst zu versuchen. Er braucht nur mein Entspannen darin, dass ich einfach nichts weiss und nichts kann. Das kann ich dem Gott überlassen, der die ganze Welt geschaffen hat. Nur wenn mir das gelingt, kann ich in meinem Herzen immer genau wahrnehmen, was richtig und was falsch ist. Dazu brauche ich keine Fachbegriffe oder Argumente. In meinem Herzen spüre ich eine aufkommende Freude, einfach ein Nichts zu sein und fröhlich mitzufliessen, mit dem, was Gottes Wirkung signalisiert. Kennst Du solche Situationen auch? Liebe Grüsse David Ich bleibe standhaft in Seinem Reden von Sophia K., CH (21 J.) Nach meiner wunderbar von Gott geführten Berufswahl (siehe JuniorBeitrag in der Ausgabe vom Februar 2025), durfte ich im Sommer 2020 die Ausbildung als Raumausstatterin beginnen. Von Anfang an fühlte ich mich wohl im Team und hatte Freude an unserer handwerklichen Arbeit. Ich kam jeweils am Abend erfüllt nach Hause. Es war wirklich ein sanfter Einstieg. Doch dann, nach

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