Panoram Nachrichten - Elaion-Verlag

9 Familienimpuls Von der Basis her … (von Anni Sasek) „Ich muss jetzt unbedingt noch schnell ein Paket zur Post bringen – das geht einfacher hier im Dorf, als wenn ich beim Einkaufen im Tal noch einen Parkplatz suchen muss …“ Ich mache etwas, was ich selten mache, und gehe im Dorf zum Mercato, um mein Paket aufzugeben. Da sitzt im Café eine ältere Dame, die mir von ganz früher her bekannt ist. Die Frau des Metzgermeisters, dessen „Walzehuser-Pantli und Möckli“ schweizweit berühmt geworden sind. Ich fasse Mut und spreche sie an, denn ich habe sie schon mal ins neue Nachbarhaus reingehen sehen. „Jetzt sind wir nach so vielen Jahren noch Nachbarinnen geworden?“ Wie wird sie wohl reagieren? Kennt sie mich überhaupt noch? Das muss Jahrzehnte her sein, denn ihre Metzgerei wurde bereits zweimal weitergegeben, zuerst an den Sohn, dann an langjährige Nachfolger, und jetzt ist sie für immer geschlossen. „Jetzt gibt es keine „Wursträdli“ mehr für die Kinder, das ist aber schade …“, sage ich zu ihr. Sie schaut mich mit grossen Augen an und holt tief Luft: „Frau Sasek! … Ich habe Sie immer bewundert … diese Ausstrahlung, die Sie immer hatten… ich habe gesagt: DIESE FRAU, mit so vielen Kindern, die leistet aber etwas!! … Egal, was man so hört und rumgesprochen wird … immer noch so schlank, mit so vielen Kindern …!“ Ich muss schmunzeln, sie wiederholt sich, rühmt nochmals meine Ausstrahlung, und wir plaudern über die vergangenen Zeiten. Sie streckt mir fröhlich die Hand entgegen und bedankt sich für das nette Gespräch. Erfreut und auch ein wenig nachdenklich gehe ich zum Haus zurück. Ist doch nicht alles ganz so, wie es von aussen oft scheint? – Ich fühlte mich all die Jahre so oft geächtet und verachtet von den Menschen im Dorf, natürlich durch die verleumderischen Medienberichte über uns. Ein andermal stehe ich vor dem gegenüberliegenden Nachbarhaus und warte auf Ruthli, die das Auto geholt hat, um mit mir und der kleinen Gioia kurz einkaufen zu gehen – da kommt der Nachbar auf mich zuspaziert. Ich frage ihn fröhlich (muss mich etwas überwinden, da er mich seit den neuesten SRF-Verleumdungsartikeln kaum mehr grüsst und gefühlt immer das Weite sucht, wenn ich auftauche): „Wie geht es Ihnen?“ „Immer gut, wenn ich Sie strahlen sehe …!“ „Ah, ich dachte, es sei das Gegenteil.“ „Warum das Gegenteil?“ „Ich dachte, immer, wenn Sie mich sehen, kommen Ihnen allerlei Sachen in den Sinn, die Sie gelesen und gehört haben, nicht wahr?“ „Ja, ich

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