Panorama-Nachrichten | April 2020

31 beruhigte sie sich aber auch nicht. Ich verstand nicht, was hier wesensmässig wirkte und bewegte es vor Gott. Er zeigte mir, dass Samira mit dem gleichen Problem kämpft wie ich: Wenn sie es schwer hat, versucht sie, anstatt Hilfe zu suchen und anzunehmen, mit sich selber klar zu kommen, was aber nicht funktioniert. In der nächsten emotionalen Situation wehrte sie sich wieder. Ich nahm sie auf den Arm und sagte zu ihr: „Schatzi, ich möchte dir so gerne helfen, du brauchst nur ein bisschen Trost. Aber meine Hilfe annehmen musst du schon selber, das kann ich nicht für dich tun. Du darfst dich jetzt bei mir beruhigen, ich helfe dir, okay?“ Sie schaute mich noch einen Moment grimmig an, dann entspannte sich ihre Körperhaltung, sie legte ihre Ärmchen um meinen Hals, lehnte sich ver- trauensvoll an mich und ich durfte sie trösten – wie schön! :-) Wie wertvoll ist es, dass sie auch in ihrem zarten Alter so eine wichtige Lektion lernen darf, anstatt es später im Leben dann immer schwerer zu haben, weil sie denkt, sie muss mit allen Problemen selber zurechtkommen. Dabei ist es Gottes und unsere grösste Freude ihr zu helfen! Ich möchte in Zukunft fein- fühlig diese Momente abpassen und in sie hinein glauben, dass sie bedürftig und offen sein kann. Vielleicht hast Du bei Deinem Kind auch schon einen Schwachpunkt ent- deckt, den Du von Dir selber kennst? Lass Dich davon nicht frustrieren oder sogar ärgern, sondern nutze diese Chance, Deinem Schatz von klein auf zu helfen, richtig damit umzugehen. Kezia

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