Helden Sterben Anders - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
261 Arnold forderte Konrad Amslin und die Kinder auf, doch am gedeckten Tisch Platz zu nehmen. Schnell legte Agnes dem Gast ein zusätzliches Gedeck auf. Der Fremde nickte ihr lächelnd zu. Als sich alle gesetzt hatten, sprach der Vater das Tischgebet: „Danke, Jesus, dass Du uns heute wieder so eine gute Mahlzeit beschert hast. Du sorgst immer so gut für uns. Danke, dass Du jetzt auch die Tischgemeinschaft segnest und ganz besonders un- seren lieben Gast. Bewahre uns weiterhin in Deinem Frieden. Amen!“ Anneli schöpfte die Suppe. Hungrig begannen sie zu essen. Das Feuer knisterte im Herd und verbreitete eine angenehme Atmosphäre. Bethli sass auf Papas Schoss und schaute immer wieder mit grossen, staunenden Augen zu dem fremden Gast hinüber. Die Löffel klapperten um die Wette. Die Suppe schien allen zu munden. „Das schmeckt ja wieder ausgezeichnet, Anneli. Du hast dich mal wieder selbst übertroffen.“ Die Köchin errötete leicht. Amslin nickte zustimmend. „So eine gute Suppe habe ich schon lange nicht mehr gegessen. Hmm!“ Genüsslich wischte er sich mit dem Handrücken über den Mund. Bethli machte die Handbewegung unwillkürlich nach: „Hmm!“ Alle lachten herzlich über die Kleine. „Arnold!“ Der Gast schien sich in der Familienrunde immer mehr zu Hause zu fühlen. „Erzähle doch nochmals die Geschichte vom Zöllner, von dem du mir unterwegs berichtet hast.“ „Was für ein Zöllner, Papa?“, fragte Arthur, der sich soeben das zweite Stück Brot in den Mund schob. Es war immer so span- nend zu hören, was ihr Papa wieder alles mit Gott erlebt hatte. „Das will ich euch gerne erzählen“, antwortete Arnold, der ge- rade mit seiner Suppe fertig war. „Ich sass heute Morgen unter einem Baum gegenüber der Zollschranke und wollte mir gerade
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