Helden Sterben Anders - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

258 „Wir wollen sein ein einzig Volk von Brüdern, in keiner Not uns trennen und Gefahr. Wir wollen trauen auf den höchsten Gott.“ Dies habe ich angewandt, als in unserer Stadt noch viel Unruhe herrschte. Doch wir haben gemeinsam einen neuen Weg gefun- den, wie man Feinde tötet. Brüder …“ Arnold schaute lachend in die Runde: „… wir schlagen die Massen von Feinden, in dem wir sie zu Freunden machen.“ Die Menge spendete tosenden Beifall, und sie redeten aufgeregt durcheinander. Ein Bauer rief: „Und wenn sie keine Freunde werden wollen?“ „Geht an denen vorbei, die keine Freunde werden wollen. Aber all diejenigen, die es möchten, nehmt weiter in euer Bundes- recht auf, so wie ihr es derzeit tut.“ Er zog aus seinem Umhang eine Pergamentrolle hervor und öff- nete sie. Alle schauten gespannt auf seine Hand. „Seht, wie viele den Eidgenossen beigetreten sind.“ Seine Stimme barst beinahe vor Begeisterung. Die Versammlung wurde davon sichtlich mitgerissen. „ Im ersten Jahr schlossen sich zweiund- zwanzig Einwohner von Meggen, elf von Adligenswil, achtzehn von Udligenswil, sechsunddreissig von Kriens, fünfzehn von Horw unserem Bunde an. Dann aber auch zehn von Weggis: insgesamt hundertzwölf Ausburger. In den weiteren zwei Jahren kamen über siebenhundert Ausburger dazu. Seht ihr, das ist doch schon eine stattliche Anzahl Freunde mitten unter unseren Feinden! Wenn unsere Städte zu Vorbild-Städten werden, dann werden sich immer mehr unserem Bunde anschliessen. Und ich sage es zum Schluss, wie es ist: Irgendwann wird es so weit sein, dass die habgierigen Könige zum Krieg aufrufen, und keiner geht mehr hin.“ Begeisterter Applaus bestätigte die wunderbaren Worte. Alle freuten sich und begeistert warf ein Bauer seinen Hut in die Luft. Arnold trat zurück und gesellte sich zur Menge der Eidge- nossen.

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