Helden Sterben Anders - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

238 nächsten Augenblick war ich auf den Knien und bekannte das als Sünde. Halleluja!“ Dany sah Arnold ungläubig an. „Halleluja? Wenn ich mich bei einer Sünde ertappe und Gott um Vergebung bitte, dann ist mir niemals nach Halleluja!“ „Doch, Halleluja!! Im selben Moment strömte die gleiche Wär- me, Freude und Liebe durch mein Herz wie bei dir vorhin nach dem Gebet! Und ausserdem … weisst du, Dany … ich brauche Ihn nie um Vergebung anzuflehen.“ Dany musste schlucken. Ein uraltes Sehnen stieg in ihm hoch. Seine Augen wurden feucht. „In dem Augenblick, wo ich Sünde bekenne, sprudelt es schon wieder – die Kraft Seiner Vergebung, Sein Friede … nicht der Friede, wie ihn die Welt kennt. Er vergibt mir immer sofort und gern, ich brauche niemals zu betteln. Gott ist so gut!“ Noch eine Stunde lang redeten und beteten die Männer zusam- men, bis Dany im Halbschlaf murmelte: „Und wie ging es mit dem Bruder und der Lüsternheit weiter?“ „Nachdem ich mein Urteilen und meinen Hochmut bekannt hatte, brauchte ich nur noch ein einziges Mal mit ihm zu beten. Von da an gingen ihm die Augen auf, und er konnte seine eigene Sünde bekennen. Er hat eine völlige Befreiung erlebt. Im gleichen Au- genblick, als er die Vergebung und die Gnade im Glauben ange- nommen hatte, war er frei von lüsternen Gedanken – bis heute!“ Die letzten drei, vier Worte hörte Dany schon nicht mehr, und bald atmeten die beiden Freunde regelmässig und tief im Gleichklang. Der Statthalter Annelis Augen strahlten, als die Schüsseln, Teller, Becher und Löffel an ihrem Platz lagen. Sie hatte Eichenlaub mit Wald- und Wiesenblumen zu kleinen Kränzen gebunden. Die Anordnung auf der Festtafel war ihr ausgezeichnet gelungen. Flink zählte sie

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