Helden Sterben Anders - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

226 einer es wagte, seine Schwestern zu verhöhnen, dann war Ar- thur als ihr Verteidiger sofort zur Stelle. Ruthli, das fünfte Kind, brachte mit ihrem lustigen Plapper- mäulchen immer wieder die ganze Familie zum Lachen. Sie spielte am liebsten zusammen mit Bethli. Steine, Federn, Äste, einfach alles wurde in ihren Händen zu einem wunderbaren Spielzeug. Niemand konnte so ausdauernd Geschichten ausden- ken wie sie. Die Jüngste, Bethli, war der Liebling aller und beobachtete mit ihren grossen braunen Augen aufmerksam das ganze Geschehen in der Familie. Sie hatte erst seit kurzem das Gehen gelernt und erforschte nun eifrig alle Gestelle, die sie mit ihren Händchen erreichen konnte. Am liebsten hielt sie sich mit den anderen am Bach unten auf und stapfte barfuss durch das kühle Nass. Anna fühlte sich durch ihre Kinderschar überreich beschenkt, trotz aller Arbeit und Umtriebe, die mit so vielen Kindern zu- sammenhängen. Am meisten genossen sie aber die gemeinsamen Zeiten als Familie. Am Sonntag oder auch öfters am Abend versammelten sich alle um den Esstisch und beteten für die verschiedenen Bedürfnisse. Sie wollten als ganze Familie standhaft im Glauben sein, gerade in all den kleinen und grossen Alltagsproblemen. Arnold hatte die Familie gelehrt, nicht einfach über die Nöte, Sorgen und Unruhen aller Art hinwegzugehen, sondern diese auszusprechen und gemeinsam zu erforschen, wie sie am besten bewältigt wer- den konnten. Anneli bewunderte seine Weisheit, wie er immer wieder mit Gottes Hilfe die entsprechende Lösung fand, und auf diese Wei- se eine Unruhe nach der anderen bezwungen wurde. Auch die Kinder brachten jeweils ihre Lösungsvorschläge, und schon mehrmals waren genau durch ihre kleinen Ideen Alltags- probleme gelöst worden.

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