Helden Sterben Anders - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
219 Doch – nein! Arnold sah aus seinem Blickwinkel immer noch die Gefahr des herannahenden Ritters auf sich zukommen. Er fuhr herum, und schleuderte sein Schwert dem Eindringenden entgegen. Anneli wollte Arnold zurückhalten. Zu spät! Annelis Schrei gellte in Arnolds Ohren. Pater Waldes! Mit schmerzverzerrtem Gesicht sackte er vor ihm in die Knie. Ein Röcheln drang aus seinem Mund. Er hustete und spuckte Blut. Seine immer so liebevollen Augen waren nun fassungslos auf Arnold gerichtet. Erst als Anneli zu Waldes hinstürzte, drang die Realität wieder zu Arnold durch. In diesemMoment veränderte sich seine ganze Welt. Ein herzzerreissender Schrei brach aus ihm hervor: „Nein!!! Vater!!“ Er fiel vor Waldes auf die Knie. Von Trauer und Entsetzen ge- packt umklammerte er die Hand seines geistlichen Vaters. Waldes öffnete den Mund. Sein Körper wurde von Husten ge- schüttelt. Mühsam begann er zu sprechen: „Warum? Warum?“ Er stockte. „Warum hast du nicht gewartet? Hättest du doch nur eine Stunde gewartet und du hättest die Hilfe Gottes gesehen, denn jetzt ist sie da …“ Seine Stimme erstarb. Arnold umklammerte seine Hand. Tränen strömten ihm übers Gesicht. Er schlang seine Arme um den sterbenden Pater. „Vater, mein Vater! … Es tut mir alles so leid!!“ Betrübt schaute Waldes ihn an. „Wir haben die Freiheit gewon- nen, die langersehnte. Aber dich, meinen einzigen Sohn, habe ich verloren.“ Arnold schaute zu Boden. Sein Blick fiel auf das Blut, welches das Stroh dunkel färbte, auf seine Hände, die mit Blut befleckt waren. Bilder von den Menschen, die er getötet hatte, tauchten vor seinen Augen auf, und er spürte, wie fad seine Rache
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy MTY5NDM=