Helden Sterben Anders - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

203 Beruhigend legte Waldes eine Hand auf Arnolds Arm. „Vertrau mir, mein Sohn. Gott hat mir die feste Zuversicht gegeben, dass ER die Rettung in kurzer Zeit wirken wird. Das Gericht ist Gottes Sache, und du weisst, dass ich kein Verräter sein möchte. Wir sollen Frieden bewahren und Vorbilder sein. Nur so werden sich die Menschen verändern.“ Arnold war nicht überzeugt. Dennoch liess er es zu, dass Pater Waldes einen Arm um seine Schulter legte und weiter erklärte: „Und immer wieder habe ich dich gelehrt: Nicht durch Hass und Rache, sondern durch Selbstaufopferung und Liebe wird das Friedensreich gebaut werden. Wir müssen lernen, unser Leben hinzugeben, wie Jesus es für uns hingegeben hat. Einer starb für alle. Alle leben durch einen.“ Langsam ging Pater Waldes mit Arnold dem Refektorium ent- gegen. Untersuchung im Wirtshaus Der Hauptmann betrat das Wirtshaus und bahnte sich einen Weg durch das Getümmel zu dem Toten. „Ruhe!“, rief er. „Was ist passiert?“ Ein Ritter trat vor den Wachmann und erzählte, was sich zuge- tragen hatte. Sein Verstand war jedoch von Alkohol benebelt, und so endete seine Schilderung in einem Durcheinander. Der Hauptmann gab sich geduldig. „Wer ist denn für den Toten verantwortlich?“ Niemand konnte es genau sagen. „Da liegt einer tot am Boden, und keiner weiss, wer ihn zu Boden geworfen hat?“, mischte sich nun ein zweiter Wächter ungedul- dig ein. „Kannst du denn Gesichter durch geschlossene Visiere erken- nen?“, fuhr ihn einer der Söldner an.

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