Helden Sterben Anders - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

200 Arnold stürzte sich auf ihn, riss das Mädchen von seinem Schoss und packte den Übeltäter am Kragen. „Ich habe gesagt, du sollst die Hände von ihr wegnehmen!“ „Du störst mich bei der Liebe!“, blaffte der trunkene Habsbur- ger zurück. Im selben Moment zog er ein Messer aus dem Gürtel und stürmte auf Arnold zu. Mit der Linken schlug ihm Arnold die Waffe aus der Hand, mit der Rechten streckte er den Ritter zu Boden. In demselben Moment erwachten die anderen Ritter aus ihrer Trunkenheit und stürzten sich auf Arnold. Er war wendig und überblickte die Lage, ergriff einen Bierkrug und zerschlug ihn auf dem Kopf eines anderen Angreifers. Ein Habsburger nä- herte sich ihm von hinten. Arnold drehte sich, doch der Ritter war schneller. Er versetzte Arnold einen Haken, sodass sein Visier hochschlug. Im nächsten Augenblick hatte er es schon wieder geschlossen. Doch die kurze Zeit reichte. Die Wirtin hatte das Getümmel beobachtet und Arnolds unge- schütztes Gesicht gesehen. Verblüfft schnappte sie nach Luft. Arnold hatte ihren Blick nicht bemerkt. Er verpasste dem an- greifenden Habsburger eine Faust in den Magen und anschlies- send in den Nacken. Arnold entwand seinen Fingern den Dolch und stiess ihm die Waffe in den Körper. Stille senkte sich über den Schankraum, als der Habsburger auf den Boden fiel. Dann wies einer der Betrunkenen auf den Verwundeten. „He, schau, den hat’s erwischt!“ Ich muss schleunigst hier verschwinden. Bald wird die Wache hier sein. Arnold eilte zur Tür, rief jedoch über seine Schulter zurück: „Los, kümmert euch um ihn, bevor er verblutet!“ Erst als er aus dem Wirthaus trat, spürte er den Schmerz in sei- ner rechten Hand.

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