Helden Sterben Anders - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
195 getraut werden möchten. Geht nun nach Hause und betet im Stillen für euch.“ Der Abt wird in naher Zukunft dafür bezahlen. Er senkte schnell den Blick, in der Hoffnung, dass man ihm seine Gedanken nicht ansah. Wieder brach im Volk Empörung los. Ein Bauer stiess seinen Stock in die Luft: „Nie hätte der Abt das Land an den König verschenken dürfen!“ „Ein Strick her für den Abt!“, ertönte eine empörte Stimme. Arnold konnte sich dem nur aus ganzem Herzen anschliessen. Aus dem Augenwinkel nahm er wahr, wie die Hand des Habs- burgers zum Schwert zuckte. Doch schon löste sich die Volks- menge auf. Niemand achtete mehr auf den Mönch. Arnold nutzte die Gelegenheit, umrundete die Kapelle und schlich sich von hinten an den Habsburger heran. Er tippte ihm auf die rechte Schulter, sprang jedoch auf seine linke Seite, als der Ritter sich umdrehte. Diesen Moment der Verwirrung nutzte Arnold. Er packte den Schwertgriff seines Gegners und zog ihn aus der Scheide. Bevor er reagieren konnte, hatte Arnold ihm schon das Schwert in den Leib gerammt. Der Soldat riss die Au- gen auf, als er sah, wer ihn angegriffen hatte. Sein Körper zuck- te, Blut lief ihm aus dem Mund. Plötzlich hörte Arnold Schritte hinter sich. „Kann man Euch helfen?“ Mit gezogenem Schwert fuhr Arnold herum, bereit anzugreifen. Ein wohlhabend gekleideter Mann stand vor ihm, den er seinen Lebtag noch nie gesehen hatte. Abwehrend hob dieser die Hände und trat eilig ein paar Schritte zurück. „Du bist ganz schön geschickt mit dem Ding da.“ Der Mann deu- tete auf Arnolds Schwert. „Wer seid Ihr?“ Arnold begutachtete ihn misstrauisch. „Ein Freund von Dany.“
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