Helden Sterben Anders - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
168 Am Ende der Gasse bog der Habsburger in eine Seitenstrasse ab und wollte in einem Schuppen verschwinden. Arnold nutzte die Gelegenheit, machte einen Satz nach vorn, überwältigte den Ritter und zog ihm sein eigenes Schwert aus der Scheide. Der Habsburger schnellte um die eigene Achse. Arnold schwang die Waffe durch die Luft und trennte mit einem mächtigen Hieb den Kopf des Habsburgers von dessen Leib. Das Blut spritzte. Sein Leib schwankte noch einen Moment und fiel schliesslich neben den Kopf in den Schlamm der Gasse. Atemlos warf Ar- nold einen Blick auf den Leichnam. Für einen kurzen Moment empfand er Befriedigung, aber entge- gen seinen Hoffnungen hielt sie nicht lange an. Der Rachedurst in ihm war nur noch stärker geworden. Hastig befreite er den Toten von seiner Rüstung, wischte sich das Blut mit dem frisch gefallenen Schnee aus dem Gesicht und zog sich hinter den Schuppen zurück. Dort tauschte er sein Mönchsgewand gegen Kettenhemd, Harnisch und Helm. Er wartete, bis sich die Dämmerung über den Marktplatz gelegt hatte. Mit zufriedener Miene schaufelten die Mönche ihre Taler in die Beutel und packten die noch übrig gebliebenen Ablässe ein. Ar- nold lauerte in einer Seitengasse und schlug mit eiskaltem Blick das Visier seines Helms zu. Von hinten schlich er auf die Mönche zu, stiess sie grob beiseite und trat mit dem Fuss wutentbrannt den Ablasstisch um. Die Münzen kullerten zu Boden, die Ablässe wurden vom Schnee durchweicht. Erschrocken schrien die Brüder auf. Arnold zog sein Schwert und rammte es einem der entsetzten Mönche in den Leib. Die anderen waren vor Schreck erstarrt. In Sekunden- schnelle hatte Arnold sie überwältigt und ihnen das Leben ge- nommen. Der letzte Mönch fuhr hoch, raffte sein Gewand zu- sammen und rannte weg. Doch Arnold wusste mit seiner Waffe
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