Die Königsherrschaft - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
114 einmal in gröbere Sünde; dann kommen sie fast nicht mehr darüber hinweg. Aber es ist nicht die Stimme des guten Hirten, der sie dann anschreit! Gott schreit weder die einen noch die anderen an! Er deckt wohl schonungslos unsere Sünde auf, aber nur, um uns freizusetzen und um uns dadurch wohl zu tun (5. Mo. 8,16) 1 . Der Richtgeist: Es ist kaum zu glauben, aber wahr, dass manche so genannte prophetische Äusserung in Tat und Wahrheit nichts weiter als böse Kritik ist. (Dasselbe muss allerdings auch in Bezug auf diejenigen gesagt werden, die echte prophetische Äusserungen hinterher „beurteilen“.) Zwischen einem Richtgeist und dem Geist der Weissagung besteht ein wesentlicher Unterschied, obgleich sich der Inhalt beider Äusserungen genau gleich anhören kann. Möge auch auf diesem Gebiet das Zeugnis des Friedens regieren! Alles aber, was nicht aus einem mitleidenden Herzen und somit für unseren Nächsten gesagt oder getan wird, ist destruktiv und verwerflich. In diesem Sinne hat schon mancher die Wahrheit über seinen Nächsten gesagt ... und doch geschah es nicht aus dem Geist der Prophetie, sondern aus einem bösen und angegriffenen Herzen der Kritik. Wir müssen aber ganz klar akzeptieren, dass der Heilige Geist in uns auch zum Richten aufruft. Dies lehrt uns Paulus an verschiedenen Stellen (1. Kor. 5,7-13/6,1-4) . Um die Unterscheidung der Stimme Gottes hinsichtlich des Richtens auf einen Satz zu reduzieren: Gottes Stimme richtet immer in einer Retterge- sinnung – sie rettet nicht in einer Richtergesinnung. 1 „... der dich in der Wüste mit Man speiste, das deine Väter nicht kannten, um dich zu demütigen und um dich zu prüfen, damit er dir am Ende wohltue ...“
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