Die Königsherrschaft - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
Hörschule Gottes 113 Der schreiende Geist: Es gibt auch Gläubige, die meinen, der Heilige Geist würde sie mittlerweile nur noch anschreien, weil sie so oft versagen und schwer von Begriff sind. Gebt diesem Geist keinen Raum! Der himmlische Vater schreit uns nicht an, wenn wir Ihm nicht gehorchen. Er wird nicht immer lauter, wie dies leider bei etlichen Eltern so schnell der Fall ist, wenn ihre Kinder nicht gehorchen. Die Stimme Gottes wird im Gegenteil mit jedem Ungehorsam immer leiser, darum mahnt uns Paulus: „Den Geist löscht nicht aus“ (1. Thess. 5,19). Und darum hiess es auch zur Zeit Samuels: „Und das Wort des Herrn war selten in jenen Tagen“ (1. Sam. 3,1). Im zunehmenden Schweigen Gottes liegt ein Grund, weshalb sich viele Gläubige beständig mit einer „schwammigen Sünden- erkenntnis“ herumschleppen. Sie haben in ein und derselben Sache immer wieder gefehlt und dabei die immer leiser werdende Stimme des Geistes übergangen. Nun schweigt Gott ihnen gegenüber, bis sie von ganzem Herzen umkehren und mit aller Macht die Wahrheit suchen. Wir begegnen aber auch immer wieder sehr gewissenhaf- ten und aufrichtigen Christen, die ebenfalls unter einer „schwammigen Sündenerkenntnis“ leiden. Sie sind sich zwar keiner Schuld bewusst, fühlen sich aber trotzdem ständig schuldig und verklagt. Hier liegt die Wurzel in einem allzu schwachen Gewissen und in einer ungesunden Übergenauig- keit. Von diesen Menschen sagt der Prediger: „Sei nicht allzu gerecht! … Wozu willst du dich zugrunde richten?“ (Pred. 7,16). Diese müssen lernen, es nicht zu genau zu nehmen. Sie fallen aus der Gnade, weil sie Gott im Fleisch gefallen möchten. Und weh ihnen, sie fallen dann wirklich
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