Die Königsherrschaft - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
112 Aber Geliebte: Nicht jede Not ist auch gleichsam eine per- sönliche Berufung! Wenn du solch einem Weg verpflichtet lebst und ihn in rein knechtischer Weise gehst, weil du meinst, du hättest Gott so streng zu dir reden gehört, dann sage ich dir: Gottes Stimme ist keine knechtische Stimme! Entweder hast du sie nur hart gehört, weil du unbeugsam und eigenwillig bist, oder aber es war nicht die Stimme Gottes! Sei es aber so oder anders – du dienst ohnehin nicht Gott, solange du es in knechtischer und freudloser Weise tust (Jes. 58,5 1 ; Ps. 100,2 2 ) . Bei dieser Frequenz der Stimme Gottes gilt es besonders zu unterscheiden zwischen knech- tisch und verbindlich. Viele denken, verbindlich sei identisch mit knechtisch. Gott ist aber alles andere als unverbindlich. Paulus hat die Stimme Gottes so verbindlich vernommen, dass er bezüglich seiner Berufung sagen konnte: „Ein Zwang liegt auf mir. Denn wehe mir, wenn ich das Evangelium nicht verkündigte!“ (1. Kor. 9,16). Dieser Zwang äusserte sich aber als brennendstes Herzensanliegen, wie wir in Röm. 9,2 und in allen seinen Briefen lesen können. Ich selber stehe in ähnlicher Weise unter heiliger Verpflichtung, einem heiligen Zwang, und gerade dieser ist meine motivie- rendste Triebkraft – ohne knechtischen Druck! 1 „Ist ein Fasten, an dem ich Gefallen habe, etwa wie dies: Ein Tag, an dem der Mensch sich demütigt? Seinen Kopf zu beugen wie eine Binse und sich in Sack- tuch und Asche zu betten? Nennst du das ein Fasten und einen dem Herrn wohl- gefälligen Tag?“ 2 „Dient dem HERRN mit Freuden! Kommt vor sein Angesicht mit Jubel!“
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