Die Erlösung des Leibes - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

218 sind allein deshalb schon falsche Diener, weil sie Gott nicht fortlaufend persönlich erfahren und ihr Wissen über Gott allein im Kopf, aus Büchern oder sonstwie vom Hörensagen haben. Und solche nennt die Schrift Wölfe, die sich in ihren Talaren in den Tempel Gottes, das meint in die Mitte der Gläubigen, einschleichen und dort die Herde verderben. Wir haben viel zu wenig an den Toren des Tempels gewacht. Alle möglichen Mücken wehrten wir zwar ab; die Elefanten aber liessen wir durch. So geschah es auch beim alten Bun- desvolk immer wieder. 4000 Türhüter und über 8000 Diener waren für das Haus Gottes bestellt. Jeder Bucklige und jeder Zwerg, jeder Unreine oder Hinkende wurde abgewiesen, aber die Herren in den schwarzen Talaren liessen sie aufrecht und ungeschoren durch die Tore einziehen. Diese Predigt richtet sich daher in erster Linie gegen das Unwesen falscher Lehrer, falscher Hirten, falscher Apostel und Propheten. Schauen wir uns einmal das Gleichnis in Lk. 20,41-44 aus heutiger Sicht näher an: Da kommt Jesus und geht in die Mitte des Tempels, wo gerade Gottesdienst gehalten wird. Viele Gläubige kommen da zusammen – ebenso wie heute – um über Gott gelehrt zu werden und um eine Beziehung zu Gott zu finden. Viele Schriftgelehrte sitzen da, und es gefällt ihnen in ihren Talaren, das Volk zu lehren. Sie tun das tagaus, tagein. Und in solch eine Versammlung der Pharisäer und Schriftgelehrten kommt Christus und stellt diese peinliche Frage: „Wie sagen sie (die Schriftgelehrten) , dass der Christus Davids Sohn sei, und David selbst sagt in den Psalmen: »Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde zum Schemel deiner Füsse lege«? David also nennt ihn Herr. Und wie ist er sein Sohn?“ (LK. 20,41-44).

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