Die Erlösung des Leibes - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

168 Spötterei kommen, die nach ihren eigenen Begierden wan- deln und sagen: Wo ist die Verheissung seiner Ankunft ? … Dies eine aber sei euch nicht verborgen, Geliebte, dass beim Herrn ein Tag ist wie tausend Jahre und tausend Jahre wie ein Tag. Der Herr verzögert nicht die Verheis- sung, wie es einige für eine Verzögerung halten. … Es wird aber der Tag des Herrn kommen wie ein Dieb; an ihm werden die Himmel mit gewaltigem Geräusch ver- gehen, die Elemente aber werden im Brand aufgelöst und die Erde und die Werke auf ihr im Gericht erfunden wer- den.“ Du musst bedenken, dass diese mystisch glorifizierte Scheidung zwischen Himmel und Erde, wie wir Christen das heute kennen, früher absolut nicht existierte. Solche Himmels- schwärmereien, wie wir Nationen das kennen, waren den alten Israeliten völlig fremd. Da hiess es vielmehr: „Wirst du an den Toten Wunder tun …?“ (Ps. 88,11). – „Die Toten werden Jahwe nicht loben“ (Ps. 115,17). – „… lässt mich wohnen in Finsternissen gleich den Toten …“ (Ps. 143,3). – „Die Toten aber wissen gar nichts …“ (Pred. 9,5) usw. Denke nicht, dass ich, nur weil ich dies alles so schreibe, an kein seliges Leben mehr im Himmel glaube! Natürlich wollte auch ich lieber auf der Stelle abscheiden und bei Christus sein. Doch wie Paulus es schon sagte, ist es viel nötiger, hier unten zu verbleiben – um der Vollendung oder Heiligung willen. Es ist wichtig, dass wir nicht unsere egoistisch-indi- viduellen Bedürfnisse über das Gesamtbedürfnis des Leibes Christi stellen. Wir sind nicht auf der Erde, um vom Himmel zu träumen, sondern wir sind in himmlische Örter versetzt, um von einer erneuerten und erlösten Erde zu träumen! Dieser Durchbruch hinein „in die neue Erde“ ist auch unser neuer Himmel. Alles andere ist nur Pflichtflucht.

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