Erweckung an der Basis - Die Sasek Kinder - Elaion-Verlag
158 Die Webstübler Lois (14 J.) Unser Lehrer erzählt uns in letzter Zeit immer den gleichen Witz. Obwohl ich ihn eigentlich nie als lustig empfand, beschäftigte er mich. Es ging da eben um die „Webstübler“. Die Tradition der Schweizer Witze versteht unter „Webstüblern“ immer die „Halb- gescheiten“. Eines Tages kam also ein neuer „Halbgescheiter“ in die Webstube. Doch mit der Zeit merkten die Webstübler, dass der Neue zu gescheit war für die Webstube. So beschloss man, er dürfe seine Koffer packen und ausziehen. Nach einem Abschieds- fest ging er dann seines Weges. Doch es dauerte nicht lange, da stand er wieder vor der Webstube und sagte ganz verwirrt: „Die Strasse wurde gegen hinten immer schmaler und schmaler, da würde ich mit meinen Koffern ja nie im Leben durchkommen!“ Man lacht über den Witz, weil jedes Kind weiss, dass in der Per- spektive gegen hinten alles immer kleiner und schmaler wird. Das wirkt aber nur so, in Wirklichkeit schaut es anders aus. Doch auf einmal merkte ich, dass wir im Geistlichen noch oft sol- chen „Webstüblern“ gleichen. Kennen wir denn nicht alle solche Gedanken: „Das schaff’ ich ja nie!“, „Ich bin halt ein besonders schwieriger Fall!“, „Das ist für mich doch viel zu eng!“, „Das kann Gott doch nicht von mir erwarten!“, „Da komm’ ich ja nie durch!“ usw. usf.? Sah sich der Webstübler nicht auch als besonders schwie- rigen Fall, mit seinen Koffern links und rechts? Zumindest er wür- de da nicht durchpassen. Aber in Wirklichkeit ist die Strasse ja immer, in jeder Situation, gleich breit! Wir sollten unseren Lebensweg aus Gottes Perspek- tive betrachten, das Ganze von oben sehen lernen. In 2. Kor. 4,8 steht: „In allem sind wir bedrängt, aber nicht erdrückt; kei- nen Ausweg sehend, aber nicht ohne Ausweg ….“ Wir müssen einfach einmal erste Schritte machen: Es ist nie zu schmal! In jeder Situation ist ein dazugehöriger Ausweg von oben
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