Erweckung an der Basis - Die Sasek Kinder - Elaion-Verlag
128 Aufregung am Esstisch Simon (13 J.) Wir waren beim Nachtessen, als Mami davon erzählte, wie die Kassette von Papis Lebensbiographie, die er seinen früheren Schul- kollegen in Form einer evangelistischen Tonbildschau gewidmet hatte, auf irgendwelchen Umwegen ins Berner Oberland geraten war. Dort wurde sie von einer Familie gehört und löste einen rech- ten Wellengang aus. Aufgrund dieser Begeisterung wurde bald nachgefragt, ob die Tonbildschau dort einer Jugendgruppe vorge- führt werden könnte. Ich sass so da und hörte dem Gespräch zu und war erstaunt über das Erzählte, als Papi mich plötzlich und unerwartet fragte: „Hät- test du Glauben, weil du diese Tonbildschau schon einmal als Vortrag in der Schule gezeigt hast, mit dem Zug dorthin zu reisen und sie dort vorzuführen?“ Ich konnte es zuerst fast nicht glauben, erklärte mich aber freudig bereit, diesen kleinen „Einsatz“ zu machen. Ich hatte jedoch ein etwas mulmiges Gefühl, weil ich noch nie alleine mit dem Zug gereist war und schon gar nicht so lange (fast 5 Stunden würde ein Weg dauern). An einem Samstag war es dann so weit, aber schon 100 m vom Haus entfernt stellte sich die erste Schwierigkeit ein. Ich hätte um ein Haar den Bus verpasst. Weiter merkte ich am Bahnhof, dass ich die ganze Reise mit einem Kursbuch aus dem Jahre 1989 geplant hatte. Da konnte ich nur noch beten: „Herr, hilf mir, ich schaffe es wirklich nur noch mit Dir!“ Auch in St. Gallen, beim Umsteigen, hätte ich beim besten Willen nicht gewusst, in wel- chen Zug ich umsteigen musste. Mitten unter dem Menschenge- rangel tauchte eine Frau auf, die ich zufällig beim letzten Bahnhof schon gesehen hatte. Nachdem ich sie fragte, wohin sie muss, führte sie mich zum richtigen Zug. Ähnlich war es in Bern: Diesmal führte mich eine völlig unbekannte Frau zum gewünschten Gleis usw. Am Schluss kam ich rechtzeitig in Frutigen an, ohne einen Fahrplan, auf den ich mich hätte stützen können. Auch bei der Hauptprobe dort gingen die Prüfungen weiter: Der Diaprojektor war kaputt. Die Dias spickten reihenweise aus dem Magazin;
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