Lehre mich, Herr! - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

134 1. Rege dich nicht auf! Was hilft es, wenn ich auf der Autobahn die Ausfahrt ver- passt habe, und ich mich dann „grün und blau“ ärgere? Was nützt meine innere Aufregung, wenn der schöne Krug schon zerbrochen am Boden liegt? Wird mein Ärger je eine negative Tatsache in eine positive umwandeln können? Wie töricht sind wir doch! In keinem einzigen Fall hat unser Ärger je etwas anderes als zusätzlichen Verdruss hervorgebracht, und doch lehnen wir uns immer wieder gegen die Realität auf. Unsere Konflikte werden durch innere Auflehnung nur erschwert. Die Auf- lehnung gegen das Unvermeidliche lässt selbst einfachste Konflikte zu unerträglichen Lasten anschwellen. Darum gilt immer als Erstes: „Lass ab vom Zorn und rege dich nicht auf! Entrüste dich nicht! Es entsteht NUR Böses daraus!“ (Ps. 37,8). Auf dem Boden von Auflehnung oder Ärger kann niemals eine geistliche und befriedigende Lösung erwachsen. 2. Stelle dich dem Problem! Wir müssen die Situation annehmen und sagen: „Ich stelle mich jetzt tapfer dem Problem“. Es geht in diesem zweiten Prinzip aber erst um unsere Bereitschaft und noch nicht um die Bewältigung des Problems. Sag darum als Erstes: „ICH WILL“ und nicht „ICH KANN“. Ein Hauptgrund, warum viele psychisch leidende Menschen keine Hilfe finden ist deshalb so, weil sie unnachgiebig den Konflikten auszuwei- chen versuchen. Sie wollen sich einfach nicht damit abfinden,

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