Lehre mich, Herr! - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

128 Die Danksagung ist der wahrhaftigste Ausdruck unseres Glaubens, so wir nicht nur leere Worte machen. Es gibt auch eine faule und tote Form des „Lobens und Dankens“. Eine solche verbreitet sich in diesen Tagen zusehends. Immer wieder finden wir sie sogar im Munde von Geistesgestörten. Von einer solchen Lippendankbarkeit reden wir hier nicht. Ebenso wenig reden wir von jener Art der Dankbarkeit, die in allem nur wieder sich selbst sucht und das eigene Wohl- ergehen im Auge hat. Unser Dank und Lob gilt allein dem Herrn und meint allein Seine umfänglich herrschende Majes- tät und Herrlichkeit. Wir sind Seinetwegen dankbar und nicht nur, damit es uns mittels des Dankens „besser geht“. Der Dank darf nicht Mittel zum Eigennutz werden! Wir danken, weil wir an Gottes Treue glaubend festhalten und Ihn in und durch uns zunehmen lassen möchten. Er allein ist Ursprung und Ziel unseres Dankens und nicht wir selbst, sonst würde ja doch letztlich wieder alles nur um uns selbst drehen. Er aber ist Mittelpunkt und Sinn allen Daseins, allen Lebens! Die Danksagung ist Ausdruck eines gekreuzigten Eigenlebens. Nur derjenige kann allezeit für alles danken, der nicht mehr sich selbst lebt und sich keinerlei eigene Vorstellungen mehr darüber macht, wie Gott zu segnen und zu wirken hat. Die allzeitige Danksagung ist Ausdruck wahrer Bedingungs- losigkeit, Unterwerfung und Ehrung Gottes. Ganz gleich wie unberechenbar, unlogisch und dem menschlichen Denken zuwider eine Fügung auch sein mag: Die Dankbarkeit, die keine Bedingungen stellt, ist der vorzüglichste Wille Gottes für uns. Röm. 8,28 offenbart die Wurzel aller Danksagung.

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