Krieg in Gerechtigkeit - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
240 Verlust bedeutete, wenn er einen echten Sohn hatte: „Denn einen IHM GLEICH lässt er zurück“. Deshalb ist ein Sohn nicht nur in allen Stücken wesens- und artgleich wie sein Vater, sondern darüber hinaus auch absolut handlungs- und entscheidungsbevollmächtigt wie sein Vater. In diesem Sinne ist es zu verstehen, wenn Jesus von sich sagte: „Alles ist mir übergeben von meinem Vater“ (Mt. 11,27) und später zu Seinen Jüngern sagte: „Jeder aber, der vollendet ist, wird sein wie sein Lehrer“ (Lk. 6,40). – „Wer an mich glaubt, der wird auch die Werke tun, die ich tue, und wird grössere als diese tun, weil ich zum Vater gehe“ (Joh. 14,12). Söhne Gottes sind somit nicht einfach an Alter Gereifte oder „vom Vaterhaus Entlassene“, die fortan „herumgöttern“ können, wie sie es selber gerade für richtig halten. Söhne Gottes sind weder sich selbst über- lassene noch rechenschaftslose Personen. Dieses verderbte Schema kennen wir allein von der Welt her. Der wahrhaftige Sohn aber bleibt für immer im Haus des Vaters . Können wir uns vorstellen, welch einschneidende Konse- quenzen dies auf uns und auf das Reich Gottes haben muss, wenn die Bibel von uns als von Söhnen Gottes spricht? Sind wir noch unmündigen Kindern gleich, denen man zu- erst noch alle möglichen Flausen aus dem Kopf treiben muss; die man noch wie störrische Sklaven mit dem Stock zu führen hat? Oder sind wir bereits zu Söhnen geworden, die ganz unabhängig davon, ob der Vater gerade da ist oder nicht, treffsicher und selbständig den vollkommenen Vater- willen tun? Wie sieht die Vollstreckung dieses Vaterwillens im Alltag bei uns aus?
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