Krieg in Gerechtigkeit - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

228 ten jenen mit unseren individuellen Grosstaten irgendwel- chen Eindruck machen? Was macht dir Eindruck, wenn du vor einem Ameisenhügel stehst? Ist es die einzelne Ameise oder ist es der gesamte Bau? Was beeindruckt uns, wenn wir an einem reissenden Wasserfall stehen? Ist es das brausende Gedonner der herabstürzenden Wasserfluten oder sind es die einzelnen Wasserperlen, die sich irgendwo am Gestade fest- setzen und uns ihre „individuelle Grösse“ demonstrieren? In diesem Sinne ging es auch Gott schon immer nur um Sein Werk als gesamtes und nie nur um die einzelnen darin ent- haltenen Individuen – obgleich diese ja immer auch untrenn- bar damit verbunden und gesegnet sind und bleiben. Wo aber ist dieses „Gesamtverständnis“ unter den Kindern Gottes hingekommen? Geht nicht fast ein jeder nur stur auf seinem eigenen Weg? Baut nicht fast ein jeder mit dem, was er von der Kanzel empfängt oder in Büchern liest, einzig seine individuelle Frömmigkeit aus? Gottes Ratschluss war, ist und bleibt jedoch unwiderruflich die zu einem einzigen Gefäss zusammengefasste göttliche Körperschaft! Durch diese wollte Er sich stets zuerst als König und hernach als organisch verbundenes Haupt mani- festieren. Und bezüglich Seiner Körperschaft interessierte Gott stets nichts so sehr wie dessen innere und äussere Aus- reifung und Ausgestaltung zur vollen Mündigkeit. Israel, der den ersten Ausdruck dieser göttlichen Körperschaft bildete, wird aber von der Schrift als noch „unmündiger Erbe“ be- zeichnet (Gal. 4,1-5) 1 . Abraham war somit der Same, Israel 1 „Ich sage aber: Solange der Erbe unmündig ist, unterscheidet er sich in nichts von einem Sklaven, obwohl er Herr über alles ist; sondern er ist unter Vormün- dern und Verwaltern bis zu der vom Vater festgesetzen Frist. So waren auch wir, -Fortsetzung nächste Seite-

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