Krieg in Gerechtigkeit - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
220 standene Jesus bei Seiner Auferstehung nicht nur einen ver- wandelten Menschenkörper, sondern darüber hinaus einen universalen Leib, dessen Haupt Er durch Sein stellvertreten- des Opfer geworden ist (1. Kor. 12,12) 1 . Der grösste Fehler, den wir Christen aber angesichts dieses vollbrachten Erlösungswerks begehen, ist, dass wir seit der Aufopferung Jesu die unerlässliche Notwendigkeit zur Fort- setzung dieses „Erlösungsprinzips“ nicht mehr sehen. Weil Jesus am Kreuz ausrief: „Es ist vollbracht“, ziehen wir auto- matisch den Schluss, dass nun auch von A-Z alles auf den Schultern Jesu liegt und von unserer Seite her „gar nichts mehr“ an diesem Erlösungswerk ergänzt werden kann. Was das grundlegende Werk der Erlösung (die Erlösung von unseren Sünden) betrifft, haben wir damit natürlich auch absolut recht. Mit unserem eigenen Blut könnten wir in der Tat kein Molekül erlösen. Was jedoch das vollendende Werk der Erlösung (die Vollendung des Leibes Christi und die Wiederherstellung der gefallenen Schöpfung) betrifft, irren wir gewaltig, wenn wir meinen, dieses nicht durch uns selber fortsetzen und ergänzen zu müssen! Denn die Schrift sagt: „Auch wir sind schuldig, für die Brüder das Leben hin- zugeben“ (1. Joh. 3,16). Darum konnte der Apostel Paulus auch von sich selber sagen: „Jetzt freue ich mich in den Leiden für euch und ergänze stellvertretend in meinem Fleisch, was noch aussteht von den Drangsalen des ihm Anteil geben unter den Grossen, und mit Gewaltigen wird er die Beute teilen: dafür, dass er seine Seele ausgeschüttet hat in den Tod und sich zu den Verbre- chern zählen liess. Er aber hat die Sünden vieler getragen und für die Verbrecher Fürbitte getan.“ 1 „Denn wie der Leib einer ist und viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber, obwohl viele, ein Leib sind: so auch der Christus.“
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