Krieg in Gerechtigkeit - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
Die Strategie der Stellvertretung 215 Der Mensch liesse sich im Notfall alles nehmen, nur seine eigene Haut nicht, darum lesen wir auch in Kla. 4,10 : „Die Hände weichherziger Frauen haben ihre Kinder gekocht; sie dienten ihnen als Speise zur Zeit ihres Zusammen- bruchs ...“ Kaum geht es dem Menschen aber wieder gut, kann er bald aller Not wieder masslos abgestumpft und gleichgültig gegenüberstehen. Seine Empfindungslosigkeit kann ihn dann im Handumdrehen sogar bis hin zum freiwil- ligen Hungern treiben, doch lediglich so, wie es einmal jemand zynisch attestierte: „Es gibt viele ehrenhafte Leute, die imstande sind, der Nahrung zu entbehren, um abzuma- gern, aber nicht, um Hungernde zu speisen“. So lange es darum nur ihm selber gut geht, kann neben ihm beinahe in die Brüche gehen, was will – es berührt ihn nicht ansatzweise so stark, wie wenn er selber davon betroffen ist (2. Kö. 20,19) 1 . Auf diese Erkenntnisse über die diabolischen Eigenschaften der Menschen und die Grundsätze der gefallenen Schöpfung hat der Widersacher Gottes von Anbeginn an seine Kriegs- strategie gegründet. So sucht er beständig, wie er auf der einen Seite die Sinne des Menschen auf persönlichen Gewinn ausrichten und wie er ihm auf der anderen Seite diesen Gewinn möglichst wieder aus den Händen schlagen und ungeniessbar machen kann; wie er die Energie des Menschen auf der einen Seite in nebensächliche oder unhei- lige Unternehmungen umlenken und wie er ihn auf der anderen Seite für ewige Werte empfindungslos und gleich- gültig halten kann. 1 „Da sagte Hiskia zu Jesaja: Das Wort des HERRN ist gut, das du geredet hast. Aber er sagte sich: Wenn doch nur Friede und Sicherheit in meinen Tagen bleiben!“
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