Krieg in Gerechtigkeit - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
212 meine aber das ehrliche und demütige Stehen zu persönli- chen Ansichten, Empfindungen oder Erfahrungen. Manche Christen verhalten sich wie Chamäleons. Sie lächeln zu allem, was gesagt wird, sind aber in Tat und Wahrheit ganz anderer Ansicht. Wer seine Ansichten zu gewissen Zeiten verschweigt, kann dadurch in der Lüge wandeln, obgleich er sogar die rechte Erkenntnis besitzt. Manchmal wollen wir Beziehungen schonen, indem wir unsere Ansichten ver- schweigen, und gerade unser Schweigen kann die Ursache für die Mauer zwischen unserem Nächsten und uns werden. Natürlich gibt es, wie bereits im ersten Teil erwähnt, auch ein schonendes Schweigen. Von diesem reden wir jetzt aber nicht. „ Hier ist Weisheit und Verstand der Heiligen nötig .“ Wer immer es lernt, offen zu seinem Stand, seinen Sünden, seinen Ansichten und Nöten usw. zu stehen, bewegt sich in der Wahrheit. Wer dagegen alles Mögliche verheimlicht, ist noch stolz, ein Finsterling, ein Feigling. In unserer Gemeinde üben wir uns seit Jahren darin, einander über alles und jedes „Signal“ zu geben. Wir lassen es uns z.B. mitten in einer Versammlung wissen, wenn wir nicht mehr mitkommen – oder umgekehrt, wenn wir ausserordent- lich vom Leben berührt werden (wenn uns z.B. ein Wort, ein geistlicher Beitrag, ein Gespräch, eine Handlung usw. „zu Licht und Leben“ wird). Wenn jemand etwas „Ungedeck- tes“ sagt, weisen wir ihn sorgfältig darauf hin, und wenn Unfriede von einem Menschen ausgeht, forschen wir nach dem Grund. Wenn wir es irgendwie schwer haben, bedrückt oder entmutigt sind, signalisieren wir es und wenn wir mit einem Menschen nicht klarkommen, ebenso. Ob wir eine Sünde nicht unter die Füsse bringen oder ob uns in irgendei- ner Sache nachhaltig Weisheit mangelt – alles versuchen wir
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