Apostolisch Beten - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

Die Vollgestalt Gottes 189 und unbeschreibliche Sehnsucht danach empfangen. Diese Sehnsucht befähigt uns zuletzt, unser Eigenleben bis hin zur völligen Selbstaufopferung loszulassen. Die Liebe für das Ge- samtbeste kann dabei so stark werden, dass auch wir zuletzt mit Paulus sagen können: „Ich selbst, ich habe gewünscht, verflucht zu sein von Christus weg für meine Brüder ...“ (damit das Gesamte die Berufung erlangt) (Röm. 9,1-5). Nur wer das Gesamte vor Augen hat, findet Kraft und Sinn zur Selbstverleugnung. „Es grüsst euch Epaphras, ein Knecht Christi Jesu, der allezeit ringt in den Gebeten, dass ihr dem Vollendungs- ziel (griech. »teleios«) gemäss völlig überzeugt in allem Willen Gottes dasteht“ (Kol. 4,12). Auch das apostolische Gebet von Epaphras aus Kol. 4,12 deutet auf dieses Gesamtgute hin. Achte genau auf den Un- terschied zu deiner deutschen Übersetzung, denn auch hier offenbart die griechische Sprache einen weit tieferen Zusam- menhang: Wir sollen also nicht nur „ vollkommen und völlig überzeugt“, sondern „dem Vollendungsziel gemäss völlig überzeugt“ in allem Willen Gottes dastehen. Welch gewal- tiger Unterschied! Was aber ist das Vollendungsziel? Es ist Christus alles und in allen! Wir alle zusammengefügt zu einem Einzigen und Ganzen, zu einem lebendigen Organismus, von dem die Herrlichkeit Gottes ausgeht. Wir sollen gemeinschaft- lich bis zur Vollgestalt Gottes vervollständigt werden. Stehen wir diesem Vollendungsziel gemäss schon völlig überzeugt in allem Willen Gottes da? Wissen wir, worauf es von Fall zu Fall ankommt, was beständig unsere Stellung sein muss? Dazu eine Illustration:

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